04. Juni 2018

Besuch der Carnica-Belegstelle Thoraualm

Am Montagabend trafen wir uns am Pendlerparkplatz an der Autobahn und machten uns anschließend gemeinsam auf den Weg nach Ruhpolding. Am Wanderparkplatz Staudiglhütte in Brand erwarteten uns die Belegstellenleiter Peter Bichler und Richard Jany vom BZV Ruhpolding. Sie dürfen mit ihren Autos auf die Thoraualm fahren und so mussten wir uns bei den sommerlichen Temperaturen nicht auf den beschwerlichen Fußweg machen, sondern erreichten bereits nach einer 15-minütigen Autofahrt unser Ziel - die Carnica-Belegstelle.

Mit an Bord hatten wir wertvolle Fracht: Acht frisch geschlüpfte, unbegattete Königinnen der Rasse "Carnica" samt einer handvoll Arbeiterinnen in kleinen Begattungskästchen. Die Königinnen sollen sich in den kommenden Tagen mit den reinrassigen Carnica-Drohnen paaren, die auf der Belegstelle aufgestellt wurden. Um diese gezielte Anpaarung sicherzustellen, ist es wichtig, dass sich keine fremden Drohnen in den Begattungskästchen mit auf die Belegstelle schmuggeln. Dazu führen die Belegstellenleiter Sichtkontrollen an den Kästchen durch, bevor diese im näheren Umkreis aufgestellt und geöffnet werden dürfen. Auch die Lage der Belegstelle in ca. 1.200 Metern Höhe hilft, dass keine Vermischung mit fremden Drohnen stattfindet. Zudem ist das Aufstellen von Bienenvölkern im Umkreis von 4 Kilometern nicht erlaubt.

Sichtkontrolle der Begattungskästchen

Nach zwei Wochen können die Begattungskästchen vom Imker wieder abgeholt werden. Die Königinnen sind jetzt in den meisten Fällen begattet, ihre Nachkommen sind dann wieder reinrassige Carnica-Honigbienen. Durch eine sorgfältige Auswahl und Pflege der Drohnenvölker, die bereits in der Saison davor beginnt, versucht man, dass diese Nachkommen möglichst sanftmütig, fleissig und widerstandsfähig gegen Krankheiten sind. Aber nicht immer ist ein Begattungserfolg garantiert. So kann zum Beispiel schlechtes Wetter dazu führen, dass die Königinnen ihre Kästchen nicht zum "Hochzeitsflug" verlassen können.

Viele Anregungen und wertvolle Tipps konnten wir von diesem Abend mitnehmen. Dabei beschränkten sich die Gespräche nicht nur auf die Königinnenzucht, sondern drehten sich auch um Varroabekämpfung und Betriebsweisen.

Wir bedanken uns bei den Belegstellenleitern Peter und Richard, dass wir die Belegstelle besuchen durften, für ihre Zeit und die interessanten Ausführungen. Vor allem aber, dass sie den Imkern im Landkreis mit ihrer Arbeit eine erfolgreiche Bienenzucht ermöglichen.

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