Der Bienenzuchtverein Übersee e.V. - gegründet vor über 125 Jahren

Die Anfänge

Der Bienenzuchtverein (BZV) Übersee ist einer der ältesten Vereine bei uns im Ort, wenn nicht sogar im ganzen Achental. Gegründet wurde unser Verein am 14. April 1889 vom damaligen Überseer Lehrer Johann Baptist Rummel. Die Fachzeitschrift der oberbayrischen Bienenzüchter berichtete damals hierüber:

"Kaum haben wir die Bildung eines neuen Vereins in Au bei Aibling im März l. J. gemeldet, so kommt uns von Übersee am Chiemsee die Nachricht zu, dass daselbst am 14. April 32 Bienenzüchter um den dortigen Lehrer J.B. Rummel, der als Leiter der Sektion für Bienenzucht im landwirtschaftlichen Bezirksvereine Traunstein bestellt ist, sich gesammelt und ihren Anschluss an den oberbayerischen Kreisbienenzuchtverein beschlossen haben. Wir heißen dieses jüngste Mitglied unseres Vereins herzlich willkommen und rufen ihm vertrauensvoll Glückauf zu!"

Die Überseer Imker und ihr Verein hatten bald einen so bedeutenden Ruf, dass sich ihm nach einigen Jahren Imker aus Marquartstein (1899), Unterwössen (1900), Rottau, Schleching, Staudach, Reit im Winkl und Grassau (1901) anschlossen. Der Verein betreute auch die Obstbaumzüchter, sodass man sich auch noch "Obstbauverein" nannte. Doch führend blieben die Imker.

Mit Beiträgen fing man zunächst ganz bescheiden an: Nur 20 Pfennige betrug der Jahresbeitrag. Doch bald stiegen die Aktiva und Passiva der Vereinskasse an. Um die Jahrhundertwende kann man im alten Kassabuch einen Jahresabschluss in Höhe von 1033,19 Mark finden. Hauptausgaben entdeckt man für Bienengerätschaften, Bäume, Frachtausgaben, Obstbauzeitungen und für viele Kleinigkeiten. Nicht uninteressant mag der Preis für Honig damals sein: Für ein Pfund Honig bezahlte man so viel wie für ein Pfund Butter!

Der BZV Übersee heute

Heute hat unser Verein über 40 Mitglieder. Vom Anfänger bis zum Imkermeister, vom Hobby- bis zum Berufsimker, vom Schüler bis zum Rentner – alle sind bei uns vertreten. Die Vereinsmitglieder arbeiten mit Trogbeuten, Magazinbeuten und der Top Bar Hive. Der eine mit dem Zander-Rähmchenmaß, der andere mit "Deutsch-Normal" oder Dadant. Jeder arbeitet mit der Betriebsweise, die ihn am besten liegt.

Wer keine Bienen hat, aber die Arbeit unseres Vereins unterstützen will, hat die Möglichkeit, dem Verein als Fördermitglied beizutreten.

Unser wichtigstes Treffen ist natürlich unsere Jahreshauptversammlung, die wir meist im Februar/März abhalten. Darüber hinaus gibt es noch eine Frühjahrs- und eine Herbstversammlung auf Kreisebene, sowie den Verbandstag des Verbandes Bayerischer Bienenzüchter auf Landesebene, an denen wir teilnehmen.

Hin und wieder laden wir zu bestimmten imkerlichen Themen fachkundige Referenten ein, um unser Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und weiterzuentwickeln. Bei unseren Imker-Stammtischen werden ebenfalls aktuelle Themen besprochen oder einfach nur in gemütlicher Runde geratscht. Auch Imkerkollegen aus den Nachbarvereinen schauen dazu manchmal vorbei. Wer Imker ist und/oder unserem Verein beitreten will, ist herzlich zum Stammtisch eingeladen!

Unsere Jungimker nehmen am Anfängerkurs an einem der Bienenlehrstände in der Umgebung teil und werden die ersten Jahre von einem erfahrenen Imker, dem Imkerpaten, betreut. Er ist der erste Ansprechpartner bei Fragen und unterstützt den Anfänger auch bei der Arbeit am Bienenstand.