09. Februar 2017
Jahreshauptversammlung 2017
Bis auf den letzten Platz besetzt war die Gewölbestube des Wirtshauses d’Feldwies am Donnerstag, den 09. Februar 2017 bei der Jahreshauptversammlung des Bienenzuchtvereins Übersee.
Nach Eröffnung und Begrüßung der anwesenden Mitglieder und Gäste, u.a. den Vorsitzenden des Verbandes Bayerischer Bienenzüchter Franz Vollmaier und den Vorsitzenden des Gartenbauvereins Übersee Franz Holzner, und einem kurzen Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder, zählte Vorstand Simon Falkinger ein paar interessante Eckdaten zum Bienenzuchtverein Übersee auf:
So existiert der Verein bereits seit über 125 Jahren und ist damit einer der ältesten Vereine im Ort. 31 Imker und 5 Imkerinnen aus allen Altersgruppen gehören dem Verein aktuell an. Vier Mitglieder sind dem Verein 2016 beigetreten. Insgesamt betreuen die Überseer Imker 289 Bienenvölker.
In seinem Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr ging Vorstand Simon Falkinger auf die zahlreichen Vereinsaktivitäten ein. Erfreut zeigte er sich über den gut besuchten, monatlichen Imkerstammtisch. Im Februar und März nahmen die Neu-Imker am Anfängerkurs am Lehrbienenstand in Halfing teil. Die kleinsten Überseer Bürger konnten im Sommer sowohl beim Kinderferienprogramm, das von der 2. Vorsitzenden Uschi Kreuz durchgeführt wird, als auch beim Besuch des Imkers Franz Wilk im Kindergarten Zellerpark in die Welt der Bienen hineinschnuppern. Im Naturpavillon Zellerpark befindet sich außerdem der Bienenschaukasten, der einen direkten Blick in ein Bienenvolk ermöglicht.
Überrascht war man vom Erfolg des Unterlandler Christkindlmarktes Anfang Dezember. Imkereiprodukte, Kinderpunsch und heißer Met waren sehr gefragt. Noch im gleichen Monat wurden von den Überseer Imkern drei Winterlinden im Gemeindegebiet gepflanzt, die der Landschaftspflegeverband Traunstein kostenlos zur Verfügung stellte. Sie dienen zukünftig als zusätzliche, wertvolle Nahrungsquelle für die Bienen.
Schlechte Nachrichten für die Imker gab es allerdings 2016 auch zu vermelden: So ist in einigen Gemeinden des Landkreises Traunstein, u.a. auch in Übersee, die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Um eine Ausbreitung der für Bienen gefährlichen Krankheit zu verhindern, wurden vom Veterinäramt Sperrbezirke eingerichtet. Imker, die in diesen Sperrbezirken Bienen halten, dürfen vorübergehend Bienen weder hinaus- noch hineinbewegen, d.h. auch der Zu- und Verkauf von Bienenvölkern oder das Verbringen von Jungköniginnen auf die Belegstelle sind nicht erlaubt, solange die Sperrbezirke vom Veterinäramt noch nicht als vollständig Faulbrut-frei erklärt werden können. Da Importhonige als Infektionsquelle für die Amerikanische Faulbrut gelten, rief der Bienenzuchtverein die Bürger in der Gemeindezeitung bereits auf, Honiggläser vor der Entsorgung gründlich auszuspülen.
Die Amerikanische Faulbrut war auch Thema einer gut besuchten Fortbildungsveranstaltung im Januar, die der Bienenzuchtverein Übersee für Imker aus dem Landkreis sowie Interessierte veranstaltet hat.
Nach dem Bericht des Vorsitzenden folgte der Kassenbericht durch den Kassier Willi Scharmüller. Auf der Haben-Seite konnte u.a. ein Zuschuss der Gemeinde Übersee, eine Förderung zum "Imkern auf Probe" sowie der Erlös aus dem Verkaufsstand beim Unterlandler Christkindlmarkt verbucht werden. Zu den Ausgaben zählten u.a. die Bestellung von 100 Vereinstassen, in denen man beim Christkindlmarkt die Getränke verkauft hat und die auch zukünftig bei derartigen Veranstaltungen zum Einsatz kommen werden.
Laut Kassenprüfer Peter Gries und Rainer Gschwendner stand einer Entlastung der Vorstandschaft nichts entgegen, sodass die anwesenden Mitglieder einstimmig der Entlastung zustimmten.
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurden im weiteren Verlauf der Versammlung, die neugefasste Vereinssatzung zu übernehmen, den Verein in das Vereinsregister eintragen zu lassen sowie die Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu beantragen.
Vor Ende des offiziellen Teils übernahm der Verbandsvorsitzende Franz Vollmaier die Ehrung verdienter Mitglieder. Mit der silbernen Ehrennadel wurden Robert Oberholzner, Willi Scharmüller, Franz Schwaiger, Annelies Stefanutti-Bscheidl und Franz Wilk ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Gold erhielten Bernhard Gschwendner, Rainer Geschwendner, Gerhard Händlmayer, Hans Ring sowie Herbert Strauch junior. Als besondere Anerkennung für 50 Jahre Mitgliedschaft im Verein erhielt Hermann Hofer eine Dankurkunde des Verbandes Bayerischer Bienenzüchter.
Im Anschluß an die Jahreshauptversammlung folgte ein Vortrag der Bioland-Imkerin Kristin Mansmann aus München zum Thema "Umstellung auf Bio-Imkerei", der mit großem Interesse verfolgt wurde.
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