24. Januar 2017
Fortbildungsveranstaltung trifft auf reges Interesse der Imker
Gut besucht war am vergangenen Dienstag die Fortbildungsveranstaltung "Bienenkrankheiten und Sanierung im Krankheitsfall" des Bienenzuchtvereins Übersee. 52 Imker und Interessierte aus dem gesamten Landkreis, darunter der Vorsitzende des Verbandes Bayerischer Bienenzüchter Franz Vollmaier, sind unserer Einladung in's Wirtshaus d'Feldwies gefolgt und erhielten von den Gesundheitswarten Luise Mitterreiter und Wolfgang Lewald wertvolle Informationen zur Erkennung von Krankheiten, zu Krankheitsverläufen und zu Möglichkeiten der Sanierung.
Besonderes Augenmerk lag dabei auf der "Amerikanischen Faulbrut", die im letzten Jahr auch im Landkreis Traunstein aufgetreten ist. Diese für adulte Bienen und Menschen ungefährliche Krankheit tritt auf, wenn Ammenbienen einen mit bestimmten Bakteriensporen kontaminierten Futtersaft an die Bienenbrut verfüttern. Das Bakterium zersetzt die Bienenlarven und das Volk bricht mangels Nachkommen irgendwann zusammen. Ist das Bienenvolk geschwächt, werden die kontaminierten Honigvorräte von fremden Bienenvölkern ausgeplündert und so breiten sich die Bakteriensporen auch auf andere Völker aus.
Importhonige als Infektionsquelle
In Deutschland wird bereits ein Faulbrut-Verdachtsfall unverzüglich dem Veterinäramt angezeigt. Es folgt eine lückenlose Kontrolle aller Bienenvölker im Umkreis. Bienenkästen werden ggf. aufwendig thermisch desinfiziert, Waben entsorgt. Die Sanierung der Bienenvölker erfolgt bei uns ohne den Einsatz von Medikamenten.
In vielen Nicht-EU Ländern wird die Amerikanische Faulbrut bereits prophylaktisch mit Antibiotika bekämpft. In Deutschland und der EU ist das aus gutem Grund verboten. Durch Antibiotika werden nur die in der Wachstumsphase befindlichen Erreger abgetötet, nicht aber bereits vorhandene Sporen. Diese hochansteckenden Sporen verbleiben im Bienenvolk und gelangen mit dem Honig zu uns. Die Sporen sind für Menschen völlig ungefährlich. Für unsere Bienen stellen sie jedoch eine Gefahr dar, wenn sie mit diesem Honig in Berührung kommen.
Darum unsere Bitte an die Überseer
Lassen Sie niemals Honiggläser von Bienen "ausschlecken" und spülen Sie Honiggläser immer gründlich aus, bevor Sie sie entsorgen!
Und: Schauen Sie doch mal nach, wo Ihr Honig herkommt.
Es steht auf dem Glas!
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